Auf 3 Jahre ernannt im Wiener Landesverband.
by micha • 8. April 2010 • Gut Pfad
Junges Engagement, ein Kampf um Anerkennung und der unbeirrte Sprung nach vorne.
Es war September 2007 als sich Magdalena Goldinger (Gr. 29) und ich (Micha Poszvek, Gr. 57) mit unserer Vorgängerin Nora Sonnleitner (Gr. 23) im Wiener Künstlerhaus auf einen Tee trafen. Wir wollten nicht viel wissen – bloß zwei Fragen gab es: „Was ist ein Landes-Jugend-Rat?“ und „Was gibt es für uns als neue Landes-Jugend-Räte zu machen?“
Die Antwort hat uns schon erahnen lassen, was für ein großes neues Abenteuer uns bevorsteht: „Der Landes-Jugend-Rat ist das, was ihr daraus macht.“ Denn eine klare Regelung in den Satzungen oder in einer Verbandsordnung gibt es nicht. Um den Landesverband Wien im Bundes-Jugend-Rat vertreten zu können, mussten wir nur von einem Gremium (z.B. der Landesleitung) offiziell ernannt werden.
Rund einen Monat später war es dann soweit: Christoph Gantar (Gr. 60, ehem. LL) ernannte Magdalena und mich als „Vertretung im Bundes-Jugend-Rat“ auf 3 Jahre. Bereits wenige Tage später, durften wir auf der Bundestagung der PPÖ in Eisenstadt ins kalte Wasser springen.
Uns war schnell klar geworden, dass wir ein Ziel brauchten, methodisch vorgehen mussten und vor allem in Wien mehr junge Mitglieder mobilisieren sollten, die sich auch im Landesverband einbringen möchten, damit wir ein junges Gremium mit jungen Interessen aufbauen können. Wir formulierten daher folgendes Ziel für die nächsten drei Jahre:
„Am Ende unserer Amtszeit (in ca. 3 Jahren), soll der Landes-Jugend-Rat in den Satzungen der Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen verankert sein, im Wiener Landesverband Anerkennung und Bewusstsein für einen Landes-Jugend-Rat vorhanden sein. Im Bundes-Jugend-Rat arbeiten wir aktiv mit.“
Drei Jahre sind eine extrem kurze Zeit für dieses Vorhaben und vieles kam leider anders als geplant. Trotzdem blieb die Motivation bis zum Schluss: Wir haben diese Aufgabe angenommen um die Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen in Bewegung zu versetzen und abseits der gewohnten Strukturen und Prozesse aktiv zu sein. Was wir in diesen drei Jahren, neben einem teilweise intensiven Studium von fünf verschiedenen Satzungen (LV’s + BV) sowie der Verbandsordnung, noch so gemacht haben soll hier nun grob umrissen werden:
Im Landesverband Wien
Im Bundesverband
• 8 von 9 Bundes-Jugend-Rats Sitzungen mit vollem Stimmrecht vertreten
• Theoretische Einführung zu Advocacy für Mitglieder des Bundes-Jugend-Rates im Jänner 2009
• 3 Bundes-Tagungen: 2007 (Beschluss Leitbild der PPÖ), 2008 (Resolution „Vielfalt als Chance“), 2009 (Wahl des Bundespräsidiums)
• Mitgestaltung von vier Anträgen an die Bundestagung der PPÖ, insbesondere die Resolution zu „Vielfalt als Chance“, die den Bundesrat inspirierte für 2009/10 das Bundesthema „Vielfalt als Chance“ festzusetzen.
• Workshop des Bundes-Jugend-Rates auf den Bundespfingsttreffen 2008 und 2009
Die Aufgabe des Landes-Jugend-Rates im Wiener LV ist mit Sicherheit keine einfache. Als junger Pfadfinder oder junge Pfadfinderin ohne Ausbildung (u.U. sogar noch RaRo) alteingesessenen und von langjähriger Tradition geprägten Funktionären im LV gegenüber zu treten erfordert des öfteren etwas Mut und Motivation. Nicht immer gibt es Erfolg und Belohnung, öfters sogar momentane Enttäuschungen aus den unterschiedlichsten Gründen. Umso wichtiger war es in diesen 3 Jahren immer ein Ziel vor Augen zu haben und weiterzuarbeiten.
Im Laufe dieses Weges gab es viele Veränderungen und neue Herausforderungen, die unsere Aufgabe umso spannender bzw. interessanter gestaltet haben. So gab es beispielsweise einige kleine Hürden, wie z.B. dass wir uns anfangs noch selbst aktiv zur LVL einladen mussten, mehr als ein Jahr den Zugangsdaten zu unserer eigenen landesjugendrat@wpp.inode.at email-adresse hinterher gelaufen sind und bis heute konnte kein Landes-Jugend-Rat im LV veranstaltet werden, da der Schlüssel für das Gebäude offensichtlich sehr sehr gut gehütet wird.
Heute ist der Landes-Jugend-Rat weitgehend im LV respektiert und im Allgemeinen auch akzeptiert – eine Grundlage, die das Arbeiten der zukünftigen Landes-Jugend-Räte mit Sicherheit positiv unterstützen wird.
Leider haben wir unser Ziel nicht in allen Punkten erreicht. Unsere Strategie war wohl die falsche – dennoch konnten wir der Landesleitung eine erste Job-
Beschreibung für die Wiener-Landes-Jugend-Räte vorlegen. Es steht damit zwar nicht in den Satzungen, aber ein erster Schritt in die entsprechende Richtung wurde gemacht.
Abschließend können wir zu unserer Amtszeit sagen, dass wir die Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen von einer anderen Seite kennen gelernt und mitgestaltet haben. Wie aufmerksame LeserInnen meiner Artikel bereits wissen, waren diese 3 Jahre vor allem aber von nicht-formalem Lernen geprägt. Aktiv eine Bewegung wie die Pfadfinder auf anderen Ebenen als der Gruppenarbeit mit zu gestalten ist eine spannende und sehr aufregende Arbeit, die nun Johanna und Hubert erfahren und erleben dürfen.
Denn seit der letzten LFT ist es ganz offiziell: Johanna Tradinik (Gr. 47) und Hubert Kalaus (Gr. 80) haben sich bereit erklärt die Idee eines Landes-Jugend-Rates für weitere 3 Jahre auszubauen und zu gestalten. Seit bald einem halben Jahr haben sie sich eingearbeitet und ihre Ideen für die Zukunft gesammelt. Ich bin mir sicher, dass hier schon bald mehr spannendes und neues vom Landes-Jugend-Rat stehen wird.
Ab der nächsten Bundestagung im Oktober, wenn die neue Leitung des nächsten Bundes-Jugend-Rates gewählt wird und der neue Bundes-Jugend-Rat seine erste Sitzung hat, ist meine Ära als Jugend-Rat endgültig vorbei.
Schon jetzt wünsche ich Johanna und Hubert viel Erfolg!
Du möchtest sie dabei unterstützen neue Projekte und Initiativen in Wien umzusetzen und bist zwischen 16 und 26 Jahren alt?
Melde dich unter landesjugendrat@wpp.inode.at!
Wir möchten uns auf diesem Weg bei all jenen bedanken, die in den letzten 3 Jahren den Landes-Jugend-Rat der Wiener Pfadfinder und Pfadfinderinnen aktiv unterstützt haben. In der Hoffnung, dass auch Johanna und Hubert euer Vertrauen bald bekommen werden, verbleibe ich mit einem glücklichen
Gut Pfad!
Magdalena Goldinger & Micha Poszvek
„Zuerst hatte ich eine Idee, dann ein Ideal. Nun haben wir eine Bewegung – werden wir in einer Organisation enden?“
(Lord Robert Baden Powell)